Mittwoch, 15. Mai 2013

Wat is los in Sukhothai

Tempel, das ist die Übersetzung des thailändischen Wortes "wat" und davon gibt es, wie schon in dem Ort davor, jede Menge. Sowohl prunkvolle Tempel die in Betrieb sind, als auch verschieden stark verfallene Ruinen. Als wir gestern am Busbahnhof ankamen und endlich der Bus kam, der ins Hostel direkt in der historischen Hauptstadt des einstigen Thai Imperiums fuhr, war es schon beinahe dunkel und es gibt nichts zu sehen oder zu erleben wenn die Lichter aus sind. Etwas enttäuscht über den vergeudetenTag gingen wir mach einem Spaziergang und einem Film ins Bett.
"Wir" sind diesmal zwei deutsche Mädels, die ich auf der Busfahrt von Ayutthaya nach Sukhotai kennenlerte. Ein Rückschritt zu dem Palast davor, ist das Zimmer im neuen Hostel, für die Leistungen sicherlich überteuert durch die Lage, sehr alte Einrichtung, Wlan funktioniert nicht und ausser der eigenen Badezelle mit WC, so komfortabel wie die günstige Gefängniszelle im Sweety Hostel, die in Bangkok meine erste Behausung war.
Der zweite Tag sollte jedoch richtig genutzt werden! Um 6 Uhr krähten Hähne, um 7 hämmerten Handwerker und mit dem Einsetzten der Hitze war um halb 9 jeder noch so ernsthafte Versuch weiterzuschlafen zum Scheitern verurteilt.
Zu dritt mieteten wir uns einen Roller, die Erfahrung hatte ich ja und hier waren alle Strassen gepflastert und es gab keine Steigungen. Der Park enthält ein Paar interessante Ruinen, für den Eintritt der Verlangt wird jedoch etwas Unverschämt. Auch als wir davor schon eine Miniportion ekelhafter schleimiger Nudeln frühstückten wussten wir dass wir übers Ohr gehauen wurden. Zu Touristenpreisen ohne Touristen war man hier anscheinend gekommen, wir beschlossen hier nicht mehr zu essen. Nach dem Park wollten wir ein etwas abgelegeneren Tempel besuchen, der mit Darstellungen der buddhistischen Hölle aus der Masse sticht. Wir fuhren etliche Kilometer und waren irgendwann so abgelegen, dass kein Schild eine englische Übersetzung hatte, dummerweise fanden wir diesen Tempel nicht und englischsprachige Thais waren noch weniger verbreitet als in touristischen Gebieten.
Als wir bis zum Provinzflughafen fuhren und den dortigen Zoo mit Zebras, Giraffen, Wallabies, Kasuaren, Strauß und Rehen sahen, beschlossen wir den Plan zu ändern und eine Höhle zu besuchen, die schon die ganze Zeit ausgeschildert war. Vorbei an Obstplantagen, wilden Papayas, Jackfruchtbäumen und Bananenpalmen, sowie überfluteten Reisfeldern und idyllischen Dörfern, welche mir wie ein tropisches Rumänien vorkamen, nahmen wir das wohl beste, aber auch günstigste Mahl seit Langem zu uns. Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft auf dem Land, besonders Fremden gegenüber, überrascht mich immer wieder. Zum Glück konnte der Sohn englisch, sodass wir uns verständigen konnten ohne mit Händen und Füssen zu gestikulieren was wir möchten.
Alle Zutaten waren frisch und konnten direkt im Umland gepflanzt werden, was vielleicht auch deshalb nicht zuletzt anders als das vorgekochte Essen der mobilen Stände schmeckt.
Sehr idyllisch und wenig touristisch freute ich mich die ursprüngliche Seite Thailands zu sehen. Weniger Freude hatte eine Mitfahrerin, die Angst vor anderen Fahrzeugen im Verkehr hat, was hier in Thailand, nicht ganz unbegründet ist.
Nachdem wir die Höhle auch nicht fanden, beschlossen wir einfach den Rückweg anzutreten, auf dessen Spur wir zufällig schon waren und kamen etwas erschöpft nach unserem über 100km langen Ausflug durch das Hinterland im Hostel an, ohne wirklich etwas gesehen zu haben, ausser die Tempelanlage.
Eine schöne Erfahrung war es für mich jedoch trotzdem, bei den Mädels bin ich mir nicht ganz sicher in wiefern sie das Erlebte zu schätzen wissen. Fast 2h schlief ich als mich ein klopfen weckte. Es war inzwischen dunkel, jedoch noch früh am Abend und ich realisierte nicht so richtig was passiert war. Aus den wenigen Minuten im Bett wurde durch die plötzliche Entspannung der morgendliche Schlaf nachgeholt, der mir verwährt blieb. Inzwischen haben die Mädels den Roller zurückgebracht, jetzt wusste ich es wieder, deshalb das Klopfen, ich gab ihnen den Schlüssel.
Heute habe ich absichtlich die Sonnencreme weggelassen, inzwischen bin ich braun genug um ohne zurechtzukommen.

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