Beim Aufstehen wusste ich es schon, heute wird ein super Tag! Schon das Wetter hatte das potential zu ein guten Tag, ein guter Tag wäre ein bisschen Sonne tanken am Strand, im Meer schwimmen, ein gutes Essen und ein gemütlicher Abend, alternativ Ausgehen. Heute war aber kein guter Tag, heute war ein grossartiger Tag, denn ich habe einiges erlebt und gesehen was einem nur mit Glück oder etwas Insiderwissen vergönnt wird.
Morgens weckte mich die Sonne, nicht mit ihrer Helligkeit, vielmehr trieb sie die Temperatur meines kleinen Holzbungalows dermassen in die höhe, dass ich in einer klassischen finnischen Sauna aufwachte.
Nach einer Stunde am Strand langweilte ich mich, mein krebsroter Rücken, fühlte sich in der Sonne sowieso momentan nicht gut an, so ging ich auf um Essen zu besorgen. Ich as in einem kleinen, abgelegenen Restaurant und kaufte mir noch etwas anderes das ich einpacken lies zum heimnehmen was auch sehr lecker aussah mit Fisch, den ich hier bisher noch nicht gegessen habe. Im Bungalow konnte ich es nicht stehen lassen da es mich so anlächelte das ich es essen musste. Es war sondermassen scharf, dass sogar ich der es gewöhnt war sehr scharf zu essen eine kleine Pause einlegte, ich befürchte diese Mahlzeit brennt zweimal.
Mein weiterer Plan sah vor diesmal durch die bergige Inselmitte auf Entdeckungstour zu gehen, nachdem ich gestern bereits die Strände abgefahren bin. Nachdem ich Google Maps fragte wo es langgeht kam mir die Idee auf Geocachingtour zu gehen (wer nicht weiss was es ist, auf Wikipedia ist ein guter, ausführlicher Artikel), heute ist das Wetter perfekt und besonders in der Fremde ist es ein grossartiger Reiseführer mit vielen Hintergrundinfos, Geschichte und einzigartigen Orten, teilweise so abgelegen dass Touristen extrem selten sind.
Nach ein paar kleineren, weniger spektakulären Caches an einem Tempel, einem Resort und einer schicken Wohnanlage mit schönen Häusern, gepflegten Gärten und den passenden Fahrzeugen in der Auffahrt, die mir wirklich Schwierigkeiten beim Finden bereitet haben, weil ich einfach ein Brett vorm Kopf hatte kamen 3 wirklich grossartige.
Der erste führte einige Kilometer über so steile Steigungen, dass ich angst hatte ich kippe rückwärts um, am ende hatte ich eine so grossartige Aussicht, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Ich stand mitten neben hunderter Libellen die das ganze etwas märchenhaft-surreal erscheinen liessen auf einem Felsen umgeben von Regenwald mit Bananen- und Kokusnusspalmen, Durian-, Papaya- sowie Gummibäumen und einer grossen Anzahl anderer Pflanzen und auch vielen Tieren die ich unterwegs sah wie kleine bunte Vögel, Tausend- und Hunderfüssler und Geckos verschiedenster Farben.
Ich war immer noch beflügelt von der Aussicht dass ich beschloss in 2-3km zum nächsten Aussichtspunktgeocache zu navigieren mit Blick zur Nachbarinsel Koh Phangan. 1,5km Fussweg durch den Moskitodurchseuchten Wald bei über 30ºC war nicht meine Definition von Spass und ich bin schon häufiger offroad mit normalen Strassenrollern gefahren als ich letztes Jahr in Thailand war, also ignorierte ich dezent die meist übertriebenen, bemutternden Hinweise und fuhr die Strasse hoch die grob in die richtige Richtung zeigte.
Schon von Anfang an verliess ich die gepflasterten Wege und kam auf lehmige Pfade mit tiefen, ausgepülten Furchen von den heftigen Regenfällen. Was ich vorher in meinem Optimismus nicht bedachte, ist dass es immer schlimmer kommen kann, so fand ich mich irgendwann auf Schotterwegen mit Ausspülungen so tief dass ich meine Beine nicht zum Abstützen nehmen konnte, einer befahrbaren Rille, kaum grösser als der Reifen und, als ob das noch eine Steigerung bräuchte, Steigungen wie davor auf der Pflasterstrasse als der Roller schon kämpfen musste.
Nach langem Kampf sowie der Hilfe freundlicher Jungs die mit mit einem wesentlich belastbareren Roller entgegen kamen und mich samt Roller ein besonders steiles Stück hochschoben, hier wieder dankeschön Buddah, die Jungs kamen an der einzig wirklich kritischen Stelle zur rechten Zeit zu Hilfe.
Dieser Cache war in eine Café das geschlossen hatte, eine sehr schöne Location, jedoch verständlicherweise bei der Lage und Infrastruktur besucherlos. Die Aussicht war herrlich, die Belohnung dieses Caches war jedoch der Weg selbst, welcher oben angekommen wie eine Last von einem Abfiel, ein harter Kampf den ich ein paarmal in Begriff war zu verlieren, jedoch fiel der Roller kein einziges mal hin, auch wenn es eng wurde und ich blieb unversehrt.
Der Weg verlangte einiges von mir ab, ich brauchte volle Konzentration, mehr Fahrgefühl als ich mit meiner Erfahrung besass und auch Kraft um ihn Stabil zu halten, häufig vor dem Sturz abzufangen und mich fest auf dem Sattel zu halten, der wie ein Rodeo versuchte mich abzuwerfen. Der pfad war streckenweise gepflastert, jedoch nicht komplett, sonder für jede Spur eines Autos ein ca 40cm breiter Streifen, gespickt von tiefen löchern und in der Mitte sowie seitlich wadenhoher Bewuchs.
Euphorisierter als von dem letzten Punkt fuhr ich weiter und hoffte ich komme irgendwie auf eine bessere Strasse, denselben Weg zurückzukehren war auf keinen Fall eine Option.
Leider fiel mir an dieser Station mein Handy mit dem Display auf den harten Boden, weshalb es viele Risse zeigt, jedoch glücklicherweisse noch funktioniert. Hier bemerkte ich auch dass ich auf Reserve fuhr und keinen Handyempfang hatte und der Akku nach einer Steckdose verlangte, was in meiner Lage eine denkbar ungünstige und vermeidenswerte Situation war.
Diesmal ging es bergab und die Strasse war deutlich angenehmer, wenn auch immer nich eine schwierige, gefurchte Lehmstrasse. Nach einer Weile, schneller als gehofft kam ich auf eine gepflasterte Strasse und ich fuhr ohne Motor zwischen 50-70km/h bergab. Erleichtert war ich jedoch erst als ich wieder richtige Häuser sah mit Strommasten und andere Menschen und Fahrzeuge, nicht nur vereinzelt Einsiedler in Waldhütten.
Dann ging alles schnell, Motor an, Hauptstrasse entlang und zur nächsten Tankstelle komplett vollgetankt. Ich kam am komplett gegenüberliegenden Ende der Insel heraus und beschloss bevor die Sonne untergeht und der Akku komplett leer ist noch einen letzten Cache zu bergen. Diesmal ging es nicht allzu weit von der Hauptstrase weg, trotzdem führte mich mein Weg durch Pfützen die die komplette Strasse einnahmen und uneinsehbar waren wie Tief sie sind, teilweise fuhr ich bis zur Fussablage im Wasser bis zu einer sehr abgelegenen Bar die sehr alternativ schien, es lief laut Reggae Musik und die Besucher sowie die Angestellten sahen etwas entspannter aus als üblich. Im gelben Glühbirnenlicht liess sich ein unglücklich über die Schmerzen dreinblickender, europäisch aussehender Mann den rechten Oberarm tattoovieren. Ich wusste dass diese Bar die Pforte zum nächsten Cache ist, stelle meinen Roller ab, grüsste Freundlich und fragte nach der geheimen Mönchs Höhle, wie der Cache hiess. Der Weg ging anstrengende 300m entlang eines Felsenstrandes den ich teils von Stein zu Stein springend, teils an einer Klippe kletternd mit Flip-Flops überwandt. Die Sonne begann den Horizont von Orangetönen in ein tiefer werdendes Rot zu fäben und ein Fischerboot legte vor der Küste an als ich die Höhle erreichte in der ein in der Lehne verzierter Stuhl stand. Vor kurzem lebte hier einige Zeit ein Guru, ursprünglich nutzen sie jedoch Mönche zum meditieren. Eine über 2m hohe Buddahstatue aus Stein zeugt noch davon und sie wird immer noch regelmässig besucht was man an den Gaben und Kerzen erkannte. In der Tat hat dieser Ort eine spirituelle Aura, wehalb ich nachdem ich den Cache gefunden hatte den Sonnenuntergang beobachtete und im Licht meiner Taschenlampe den Rückweg antrat.
Dieser Tag war einer der spektakulärsten und ich bin immer noch aufgedreht davon, ich glaube mehr kann man kaum an Abenteuer herausholen.
Zum Abendessen gab es einen grossen Korb tropischer Früchte, die wie ein süsser Cocktail aus Sonne schmecken, im gegensatz zu den fast noch rohen Imitaten die es Zuhause überteuert zu kaufen gibt und ein kleiner Gecko schaut mir beim schreiben zu. Ich bin froh dass er da ist, hoffentlich erledigt er nachts wenn ich schlafe die Moskitos.
Mit den Bildern mache ich auch Fortschritte, sodass ich später oder Morgen richtige Bilder onlinestellen kann sobald sie hochgeladsn wurden, wehalb es fürs Erste mal wieder nur Handybilder gibt.
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