Dienstag, 28. Mai 2013

Nordthailand, die letzten Tage

Sonntags war es geplant ein Kinderkrankenhaus zu besuchen. Wir mieteten uns Roller und fuhren mit einem Jungen der beim Hostel arbeitet, und zu welchem Bea einen guten Draht hat, einkaufen. Wir kauften haufenweise Süsskram, Malstifte, Spitzer, Blöcke etc um den kleinen eine Freude zu machen und sie zu Überraschen. Wie es nunmal so ist, läuft es oft anders als geplant: Wir landeten in einem Waisenhaus und kaum abgestiegen, machten sich einige Kinder auch schon mit den Einkaufstüten davon. Der Junge redete mit einigen Betreuern auf Thai (sein Englisch ist auch nur recht dürftig) und sie trommelten die vorschnellen Kinder zusammen und immerhin bekamen wir ein Bild und ein Dankeschön bevor sich die Meute wieder auflöste. Irgendwie haben wir uns das anders vorgestellt, die Kinder sahen weder besonders bedürftig aus, noch besonders Glücklich, überhaupt sah das umzäunte Gelände er wie ein gepflegtes Ferienresort aus in dessen Mitte sich n Spiel-/Sportplatz befand, als wie ein spendenfinanziertes Waisenhaus. In meiner Fantasie brachte ich den überraschten kranken Kindern die Sachen in ein kaltes, steriles Gebäude und sie packten es hektisch voller Vorfreude aus, wie ich damals an Weihnachten meine Geschenke. Es gab keine Führung, keine leuchtenden Kinderaugen, und es hätten auch einfach 2 Mütter mit ihren Kindern zu Besuch oder beim Abkürzen durchs Gelände sein können denen wir alles gaben, denn wir verstanden ausser Hallo und Danke kein Wort Thai und innerhalb von nichtmal 5  Minuten fuhren wir auch schon weiter.
Immerhin ging es an ein Badesee, dessen Wasser sicher an die 28°C hatte. Um den von bewaldeten und von Bergen umgebenen See befanden sich offene Bambushütten die ich schon vom Bambusrafting kannte und auf ein Naherholungsgebiet der Thais hinweist. Es waren um die Abendzeit herum kaum Leute anwesend, diejenigen die da waren, waren selbst beim schwimmen wie beinahe alle Thais die ich gesehen habe, fast ausschliesslich mit Shirt und Shorts im Wasser. Es gab als die Sonne hinter den Bergen unterging ein Paar schöne Bilder und langsam wurde es durch den leichten Wind und ohne wärmende Sonne trotz 32°C ausserhalb des warmen Wassers recht frisch.
Am nächsten Tag ging es morgends wieder in die Schule, diesmal zu den geistig behinderten blinden Kindern, welchen um Geld zu verdienen beigebracht wurden einfache Sachen zum Verkauf herzustellen wie Brillenbänder, Schlüsselanhänger und Armbänder. Unroutiniert ist es recht schwierig die kleinen Perlen auf den Draht aufzufädeln, es blind zu tun umso schwieriger. Nach einiger Zeit gelang es einfacher die Öffnung zu finden, insgesamt ist es aber ein sehr geringer Lohn für die Arbeit, insgesamt aber eine super Sache um nicht in totaler Armut vom Betteln leben zu müssen, sondern eine Beschäftigung und ein wenig Unabhängigkeit zu erlangen.
Später und bevor ich den Roller abgeben musste, fuhr ich noch zu einem etwas abseits gelegeneren Tempel den ich besuchen wollte da er durch seine Katakombenartigen Höhlen auffiel.
Das grosse Gelände war etwas unübersichtlich und die Zeit knapp. Vorbei an einem Wald aus "sprechenden Bäumen" welche Schilder mit buddhistischen Weisheiten trugen und in dessen Schatten Hühner herumliefen fand ich immerhin den Weg zu dem sehswertesten Teil, auch wenn ich leider den Fischteich und einiges Andere nicht fand bevor ich zurückmusste. Der letzte Tag endete in einem feuchtfröhlichen Abend mit Kartenspielen, bevor ich 4h später wieder aufstehen musste um meinen Flug nach Kuala Lumpur nicht zu verpassen. Mit noch einer Stunde Wartezeit am Flughafen bin ich nun mehr als gespannt auf Malaysia, was besonders durch die muslimische Kultur geprägt einen stärkeren Kulturschock als Thailand geben wird, bis ich mich wieder angepasst und auf die neue Situation eingestellt habe.

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