Am nächsten Tag erkannte ich die Sonne hinter den hell leuchtenden weissen Vorhängen und an das Massaker des Vorabends erinnern nur noch gelegentliche, schlecht sichtbare Blutflecke an den mit dunklem Holzmuster beklebten Wänden. Der Sturm der nachts die Luft reinigte und zusammen mit den Wellen, des 30m entfernten Meeres ein wunderbar entspannendes Lied sang, lies auch die Natur sich beruhigen. Von allen exotischen Geräuschen war der weit hörbare schrille Ton der Zikaden, einer der ersten, der wieder aus ihrem schützenden Verstecken drang um die Luft zu erfüllen, noch vor dem Schreien der Vögel, quäcken der Geckos oder den Grillen. Handtuch und Badehose, mehr brauchte ich nicht um den Tag am Strand zu starten. Der Wind war angenehm erfrischend bei den Temperaturen von knapp über 30°C, um jedoch mein Handtuch nachher nicht über den Strand jagen zu müssen, legte ich ein Stein den ich im Sand fand auf eine Ecke. Ich ging nicht sehr Tief ins Wasser, das trübe Meer welches vom nächtlichen Unwetter aufgewühlt wurde,versperrte mir die Sicht auf Seeigel, Flaschen und spitze Steine dachte ich mir und vor Allem erstere machten mir ernsthafte Sorgen. Als ich in der Nähe einen mit Bojen abgesperrten Strandabschnitt sah, fielen mir auch die tödlichen Quallen wieder ein, die auch schon in Australien eine allezeit gegenwärtige Gefahr darstellten, als genau in diesem Moment mein Unterarm beim Rudern im Knietiefen Wasser einen dieser Steine fand, und mir einige blutende, oberflächliche Kratzer bescherte weswegen ich zurückkehrte um im Bungalow meinen Arm zu desinfizieren. Wenige Minuten später, während ich Bilder von meiner Terrasse aus schoss, fingen wieder die sintflutartigen Regenfälle an alles in eine Wand aus Wasser zu hüllen und ich war heimlich Buddah dankbar noch nicht losgefahren zu sein um etwas zu Essen zu kaufen, sowie andere Strände zu erkunden. Einzig der Durst wurde langsam stärker während der Regen bereits eine Stunde in gleicher Intensität wie am Vortag herabprasselte. Halb 2 ging es los, zu dieser Zeit wurde ich auch gestern schon von Regen überrascht, wenn morgen genauso wird, kann man den Regen leicht in den Tagesplan einbeziehen, dachte ich mir.
Ich freundete mich mit meiner britischen Bungalownachbarin an und bekam ein Moskito-Repellent von ihr da sie morgen abreist und noch genug hat. Ich wurde schon wieder gestochen, daher probierte ich es gleich aus, sprühte auch einige Stösse in den Raum und staunte nicht schlecht als sich einige Sekunden später ein Haufen dieser Mistviecher im Flug befanden und ich ihnen gerne Tür und Tor nach draussen aufmachte um dem für mich sehr angenehmen Zitronenduft zu entkommen.
Später ging ich noch auf um eine Ananas und eine Melonenhälfte zu kaufen, beides sehr viel aromatischer und geschmacklich intensiver als wir es in Deutschland gewöhnt sind, selbst der mittlere, sonst holzige Teil ist weich und schmeckt süss und saftig.
Der Regen hat inzwischen komplett aufgehört und ich lasse den Abend gemütlich in der Hängematte mit Blick aufs Meer mit meinen Früchten ausklingen, während wie in einem kitschigen Klischee in der Ferne ein Feuerwerk zu sehen ist.
Mit etwas Glück gibt es ab morgen auch wieder Bilder :-)
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