Kampot ist ein verschlafener, kleiner Ort an einem Fluss in meeresnähe der besonders für sein Exportprodukt den Kampot Pfeffer bekannt ist, das einzige das offiziell die Ortsbezeichnung im Namen tragen darf aufgrund der Qualität. Der erste Tag war beinahe vorüber durch den Busdefekt, so mietete ich mir einen Roller für den nächsten und besuchte den nahegelegenen Nationalpark mit der wunderschönen Strecke über den Berg. Leider vergass ich den Tip vorher so voll wie möglich zu Tanken, sodass ich mit dreiviertel Tank hochfuhr und genau an der Buddahstatue oben auf dem Berg ankam, bevor die Nadel der Tankanzeige den roten Reservebereich erreichte. Unterwegs kam ich aus dem Staunen schon nicht mehr heraus, die Aussicht von hoch oben auf die sonst komplett flache Landschaft die von Reisfeldern geprägt war welche durch die Stadt unterbrochen wurden und die direkt ans Meer grenzt, das nahtlos ins blau des Himmels übergeht ist sehr beeindruckend. Ich hielt an fast jeder Stelle die zum Halten gedacht war und fand es umso schöner je höher ich stieg. An der Buddahstatue waren verlassene Häuser einer französischen Siedlung in den Umständen entsprechend guten Zustand wovon ironischer Weise ausgerechnet das mit dem übernachten verboten Schild ein Hochbett und einen Mann beherbergte, der aber auch der Wärter sein könnte. Die Ruinen waren alle betretbar, ausser den Trampelpfaden sieht man aber dass die Natur sich versucht ihren Platz zurückzufordern. Innen war es recht karg, Farbe blätterte von den Wänden, verschiedene Graffitis an den Wänden und viele Zeichen dass hier schon lange niemand mehr wohnt. Das problem des knappen Sprits löste ich einfach indem ich den Motor die nächsten 20km nicht einschaltete und mich mit 30-70kmh den Berg herunterrollen liess. Unterwegs graute der Himmel plötzlich zu und es fing an zu regnen, hörte jedoch genauso plötzlich wieder auf und klarte auf. Da es noch recht früh war beschloss ich nach dem Essen Phnom Sor, ein kleiner Berg inmitten von Reisfeldern zu Besteigen was jedoch nicht einfach zu finden war. Unten geparkt, musste ich wieder klettern nachdem die Treppen aufhörten und der Weg immer mehr über Felsen, steiler in die Höhe ging. Oben zwischen Blechhütten auf der vielleicht 50m breiten Spitze wurde ich von einer malerischen Aussicht belohnt die im gegensatz zu dem Berg mit einem komplett anderem charme geprägt war, da man hier in geringerer Höhe viel mehr erkannte. Ich hatte auch Glück mit dem Wetter, der Regen kam dafür am darauffolgenden Tag und hörte nicht auf, weswegen ich das Hostel kaum verliess und den Blog anfing weiterzuschreiben, Filme und Serien für unterwegs herunterlud, sowie das ein oder andere schon anschaute. Als es den Tag darauf wieder genauso weiter regnete, gab ich af da ich mich furchtbar langweilte lief ich in der Stadt herum und kam an einem Unfall vorbei der richtig heftig war. Auch wenn ich durch die Menschentraube nichts erkennen konnte, sah ich jede Menge Blut das der Regen unter den Füssen wegspülte und dass einige Leute Wunden mit Stoff abdrückten. Viele Menschen kamen aus der Runde und an den geschockten, weinenden oder sprachlosen Gesichtern erkannte ich dass es wohl echt schlimm sein musste. Auch als die Verletzten in den Krankenwagen geladen wurden sah man nichts und so endete diese Szene die insgesamt vielleicht eine halbe Minute dauerte mit der Masse die sich auflöste und mich mit einem unangenehmen Gefühl zurückliess. Trotz Regen der wohl noch länger anhalten sollte nahm mir am nächsten Tag den Roller um Kep sowie einige Höhlen der Umgebung zu besuchen. Ich traf 4 Engländer die den selben Plan hatten und noch eine Pfefferplantage sehen wollten, denen ich mich anschloss. Die Strasse war voller rotem Schlamm, da sie ausser gelegentliche Abschnitte nicht gepflastert war und so von Schlaglöchern gezeichnet, dass es nicht nur anstrengend war, sondern auch ein wenig riskant zu fahren, sodass wir nur sehr langsam vorankamen, während der Verkehr uns in gewohnter Unordnung umfloss und gelegentlich mit Dreck bespritzte. Die Beine waren komplett braunrot als war auf der Pfefferfarm ankamen und eine Führung erhielten sowie kosten konnten, während die unterschiede des schwarzen, roten und weissen Pfeffers erklärt wurde, die alle von derselben Pflanze stammen, jedoch verschieden reifen oder behandelt werden. Kep war relativ unspektakulär und da der Weg zu den Höhlen kaum passierbar war, ging es wieder zurück wo der Besitzer sich nicht gerade über die neue Färbung der Roller freute. Und sie sofort wusch. Morgens packte mich die Schlaflosigkeit sodass ich ab halb 7 meine Sachen packte und ein wenig fern sah bevor ich auf den, wie es hier 9 stündigen Trip nach Vietnam ging. Es fing aber schon an dass wir anstatt eine, drei Stunden bis zur Grenze brauchten, recht lange brauchten bis wir auf der anderen Seite waren und dann, vermutlich weil wir zu spät waren, eine Stunde auf den Bus warteten. Das schlimmste ging aber jetzt erst los, kaum grösser als ein Minibus der grob 8-10 Leute transportiert, hatte dieser "Bus" Platz für 24, unsere Taschen waren auf den hintersten 4 und unter jedem Sitz war etwas sodass der kaum vorhandene Platz noch mit Transportgütern gefüllt war. Als wir anhielten und 2 unserer Rucksäcke aufs Dach geschnallt wurden kam es uns schon suspekt vor und wir hofften inständig das alles heil ankommt. Zwischenzeitlich füllte sich der unklimatisierte Bus komplett und der Asiate neben mir übergab sich mitten auf der Fahrt nach vorne auf den Rücken seines Vordermannes der ihn auf vietnamesisch zurechtwies, sowie in den Eimer Muscheln und Meerestiere, dessen Geruch auch meinen Magen beunruhigte. Der Gestank im Innenraum liess mich jetzt den Kopf komplett aus dem Fenster halten und als der Eimer an dem Zielort ankam übergaben sich die Überbringer beinahe selbst. Nach 2 Stunden, als das angekotze Hemd des unglücklichen Mannes in der Reihe vor mir trocken war, erlöste uns ein Wechsel in einen grösseren Bus mit Klimaanlage von dem Elend und brachte uns an den Rand von Ho Chi Minh City wo ich mir mit 2 Franzosen ein Taxi teilte um die ewige Strecke ins Hostelviertel zurückzulegen. Leider musste ich sehr viele Menschen fragen, bis ich jemanden fand, der mir die sagen konnte wo ich mein Hostel finde und so kam ich nach einer halbstündigen Suche um 1 Uhr morgens an in dem Hostel, das mir ein Italiener nannte den ich in Sihanoukville mit Julia vor dem Abschied kennenlernte und spontan anschloss bei dem Vorhaben Motorräder zu kaufen und so durch Vietnam zu Touren. Diese Fahrt war die schlimmste bisher die ich jemals hatte und ich hoffe sie wird nicht wiederholt.
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