In Sihanoukville liessen wir uns mal ausnahmsweise von den nervigden TukTukfahrern bequatschen und habens auch gleich etwas bereut, da wir zu viel gezahlt haben, kamen jedoch in ein recht modernes Hostel und für nichtmal 50€ hatte ich hier mein Visum für Vietnam fertig, ohne übertriebene Gebühren oder Wartezeiten wie in Kuala Lumpur. Am Strand war es trotz Bars die sich aneinander kuschelten wie Schafe und einem Haufen Stühle recht ruhig, das Wasser war angenehm und keine Menschenmassen, die man erwarten würde wenn man die umgebung anschaut. Es war auch recht bewölkt, jedoch warm und wir gingen eine Runde schwimmen. Nach einiger Zeit machten uns Australier aufmerksam dass einige Hunde gefallen an unseren Strandhandtüchern fanden und wild drauf herumtollten und kauten. Nachdem die Meute verjagt war und wir wieder im Wasser kam der nächste um sein Revier zu markieren, worauf wir aus dem Wasser stürmten und sahen dass es zum glück eine Kokusnusschale im Sand getroffen hatte und nicht unsere Sachen, sicherheitshalber packten wir unser Zeug jedoch zusammen und gingen zurück ins Hostel. Abends teilten wir uns ein halbes Kilo Schokoladeneis bevor wir beschlossen den Nachtmarkt aufzusuchen, uns ein Tuktukfarer jedoch zu einem grossen Supermarkt brachte anstatt zu einem Nachtmarkt, was uns wieder sehr ärgerte, wir jedoch die Chance nutzen und für die Insel Lebensmittel kauften, welches erfahrungsgemäss auf dem Festland billiger ist. Auf dem Rückweg liessen wir uns etwas früher raus und gingen zu den Ständen, wo der Nachtmarkt uns beschrieben wurde, jedoch fanden wir nur eine Handvoll Fresstände und Restaurants bevor wir gesättigt und enttäuscht unser Zeug packten um am nächsten Tag auf Koh Rong überzuwechseln. Der Bus lies ewig auf sich warten, und wir waren froh eines der ersteren Hostels zu sein, denn er war auch noch Masslos überfüllt sodass sich Fahrgäste mit ihrem Reisegepäck im Gang fast stapeln mussten während wir noch einen Sitzpltz hatten. Während es auf der Fähre regnete, war das Inselwetter recht warm und trotz Wolken badefreundlicher als am Festland, was wir nach der kurzen Hostelsuche auch nutzen. Die Insel ist sehr verschlafen, gemütlich, paradiesisch und auf unserer Seite vom Pier angenehm ruhig abends, weil die nächste Bar gute 200m weg ist. Wir waren auf der Seite mit grossteils einheimischen Leuten, sodass unser Hostel anfangs noch komplett unbewohnt war. Strassen gab es keine, nur Trampelpfade durch den Jungel und ab und an Brücken, jedoch war alles am Strand auch nur über den Sand erreichbar, was alles noch idyllischer machte, das Bett jedoch schnell voller Sand war. Der Sand war so fein und weiss dass er beim Laufen quietsche wie Neuschnee und das Wasser hatte Reisekatalogniveau, wenn es sonnig wurde und man metertief ins türkise Meer blicken konnte. Der erste Tag wurde nur der Strand erkundet, wir liesen es uns gutgehen und holten uns einen leichten Sonnenbrand, weswegen wir am nächsten Tag noch mehr aufs eincremen achteten. Am zweiten Tag liefen wir bis zum Ende des Strands und mittags ärgerten wir uns über die relaxte Mentalität der Inselbewohner wenns ums Essen geht, hungrig eine Stunde zu warten macht keinen Spass dass wir abends selbst Nudeln mit Tomatensosse machten, die wir vom Festland gekauft hatten, und die wir freundlicherweise in der Küche der Hostelbesitzer machen durften. Alle Räume waren dunkel, Licht gab es bloss in den 4 Stunden in denen ab 18:00 der Generator lief und selbst die Fenster liessen sogar zu wenig Licht herein um zu Lesen, sodass wir nicht mehr Zeit als nötig dort verbrachten. Wir kauften im Hauseigenen Kiosk eine ganze Palette an Früchten deren Namen wir teilweise nichtmal kannten und probierten den tropischen Vitamincocktail querbeet aus.Wir probierten nachts noch die Milchstrassenzu fotografieren, da man selten viele Sterne mit blossem Auge sieht und gingen müde zu Bett. Nachts wurden wir zufällig wach und bemerkten dass die Sonne dabei war aufzugehen, wobei wir unsere Kameras schnappten, ein paar Bilder machten und das Schauspiel genossen bevor wie wieder zu Bett gingen. Wir lernten eine junge Mutter mit ihrem nach Aufmerksamkeit strebenden Kind kennen und machten uns auf den langen Weg quer auf die andere Inselseite zum Longbeach. Der Weg war durch FlipFlops markiert, sollte jedoch für unerfahrene Wanderer nicht mit solchen begangen werden. Julia hatte Schwierigkeiten und ich muss zugeben es war nicht der leichteste Einstieg zum Wandern aber wir kamen an und haben nur einmal eine falsche Abzweigung genommen, was wir schnell merkten als wir mitten im Wald an einer Klippe standen. Auch der richtige Weg hatte genug steile Klettereinheiten und als die Stimme hinter mir am lautesten aufstöhnte, sah man durch die Bäume azurblaues Wasser und fast wolkenlosen Himmel. Das wir noch sicher 20min liefen war jetzt mit Ziel vor Augen weniger schlimm und was wir vorfanden, entlohnte uns für alle Strapazen. Der wohl schönste Strand seit langem, möglicherweise der schönste überhaupt, erstreckte sich Kilometerweit vor uns zusammen mit noch hellerem Sand und Wasser, das noch klarer schien da der Sand die Sonne noch mehr reflektierte. Es war wie eine Szene aus einem Film bei dem man sicher ist so etwas nie selbst zu sehen, und wir assen eine selbst mitgebrachte Wassermelone während wir den Anblick genossen. Als sich immer mehr Leute um einen Baum versammelten, schnappte ich wieder die Kamera und sah die grüne Schlange, eine von 5-7 Giftschlangen der Insel die sich oben schlängelte und eigentlich so wenig zu sehen war, dass selbst wenn man wusste wo sie ist etwas such mussten wenn man kurz wegschaute. Der Rückweg, dauerte gute 40minuten und wir nahmen das Boot, selbst wenn wir gewollt hätten, konnten wir nicht zurücklaufen, da Julia sich an einer Muschel am Fuss verletzt hatte und nur unter Schmerzen auftreten konnte. Abends gingen wir einem Gerücht von fluoreszierenden Plankton nach und gingen ins Wasser um das Wunder zu beobachten. Bei jeder Bewegung unter Wasser funkelte es wie Diamanten Blau und Weiss und wenn man sich nassspritze leutete es noch kurz auf der Haut. So merkwürdig es auch aussah, so faszninierend war es auch und man fühlte sich wie in die Welt von Avatar auf Pandora versetzt. Das leuchten war so schwach dass man es zuerst nicht wahrnahm, jedoch je mehr sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto stärker war der Effekt.
Der letzte Tag war verregnet, bisher regnete es nur Nachts, sodass wir ausser gelegentliches Plätschern nichts davon mitbekamen, diesmal beschlossen wir spontan einen Tag früher aufzubrechen um unsere beinahe surrealen Eindrücke und Erinnerung an diese Trauminsel nicht durch Regen zu betrüben. Das Boot an dem seit wir ankamen gebastelt und restauriert wurde, wurde zu Wasser gelassen und so ging es zurück ans Festland. Der Regen hielt auch in Sihanoukville an wo wir mit der Mutter und dem Kind in ein weniger sauberes, jedoch trotzdem bewohnbares Hostel zogen und die letzten Tage hier verbrachten. Ausser dass wir gutes Internet hatten, war wenig zu tun, wir befanden uns mitten in dem Sextourismuszentrum der Stadt und es gab vor allem alte Männer die hier entweder wohnten mit ihrer Kambodschanischen Frau, oder die Dienste der leichten Damen an den Bars in anspruch nahmen und recht pathetisch wirkte. Wir besuchten den grossen Markt und so hatte Julia doch noch ein letztes Shoppingerlebnis bevor es wieder nach Deutschland ging, jedoch ging es ihr nicht sonderlich gut, hatte Schmerzen und Fieber und brütete wie sich ein paar Tage später herrausstellte eine Nierenbeckenentzündung aus. Der Abschied war recht Traurig als sie abends abgeholt wurde um von Bangkok aus nach Hause zu fliegen, ich machte mir auch Sorgen, da ihr Orientierungsinn, komplett von einem Shoppingsinn ersetzt wurde und sie sich relativ leicht verirrte, sowie Umgebungen auch nach wiederholtem male selten erkannte. Sie fand sich jedoch mit der hilfe anderer Reisender zurecht und ich bereitere meine Weiterreise nach Kep vor. Nach ca 2h warten (Busse verspäten sich oft) ging ich zum Reisebüro und erfuhr dass der Bus kaputt ist und ich mit etwas Glück anders hinkomme, es ist jedoch recht spät, daher kanns sein dass ich einen Tag warten müsse. Mit dem Roller gings an den Busbahnhof und es wurde ein Shared Taxi nach Kampot gefunden, was mir gar mehr recht war und ich etwas Geld sparte, zu 5 mit fremden Leuten in einem Auto ist jedoch nicht die Beste Art zu reisen. Dass es schlimmer geht weiss ich jetzt, zu der Zeit war ich froh nach 2 Stunden am Ziel zu sein wo ich gleich ein Hostel fand in dem ich die nächsten Nächte einen Roller und meine Fahrt nach Vietnam buchte und ein wenig den Preis verhandelte.
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