Samstag, 17. August 2013

Bye, bye Vietnam

Am Morgen ging ich gleich zur Botschaft und das Visum wurde bearbeitet, Freitagabend sollte ich es holen kommen. Wir zogen in ein  anderes Hostel in eine Gegend in der mehr Rucksacktouristen sind und die etwas belebter ist. Die Jungs wollten einen Ausflug mit den Motorrädern machen, mir war es jedoch wichtiger meines loszuwerden so machte ich ein paar Bilder und erneuerte meine Online Anzeige sowie  hing in meinem neuen sowie in einem anderen beliebten Hostel Zettel aus. Leider meldete sich niemand und ich verbrachte die Zeit damit meine Mails zu checken, das Handy zu laden, welches immer mehr spinnt und Essen zu suchen. Der folgende Tag verlief ähnlich, ausser dass ich die Umgebung etwas erkundete und am Abend ereilte mich die gute Nachricht, dass ich einen Studienplatz in Mannheim/Heidelberg habe und ich innerhalb einer Woche persönlich erscheinen muss. Ich freute mich unglaublich und war zudem etwas traurig die Reise abzubrechen, ausserdem war mein Reisepass in der Botschaft und ich hatte noch ein Motorrad zu verkaufen. Mit Eröffnung ging ich morgens in die Botschaft, brach das Visum ab, natürlich ohne meine 60 Dollar zurückzubekommen, schrieb die Airline an um den Flug zu stornieren und natürlich ohne Geld zurück erwarten zu können und ich buchte einen extrem teuren Flug mit 16h Aufenthalt in Moskau um Samstags zurück in Deutschland zu sein. Ausserdem musste ich noch einen Studienorientierungskurs machen dessen Teilnahme in BW pflicht ist und der aus annähernd 2h Intelligenztests in den Bereichen Literatur, Rechenfähigkeit sowie räumliche Vorstellung besteht und einem anhand von Interessen verschiedene Berufe und Studiengänge vorschlägt. Das die Universität will eine einfache Teilnahmebestätigung auf der weder die Vorschläge, noch die Testergebnisse stehen und meiner Meinung nach eine Sinnlose Zeitverschwendung ist wenn man weiss was man will, jedoch habe ich da immerhin hinter mir.
Die Jungs kamen nach und nach im Hostel an und Walter fand ich als ich Essen suche und er sich -mal wieder- komplett verirrt hatte. Donnerstags versuchten wir etwas aggressiver das Motorrad loszuwerden und kein Mechaniker wollte mir trotz gutem Zustand wirklich Geld geben weil die Papiere nicht stimmten und mein maximalgebot bei knapp über 40 Dollar lag was mich so sehr enttäuschte, dass es sogar gestohlen werden könnte und es würde mich kaum mehr stören. Der erste und einzige Interessent meldete sich und ich schöpfte etwas Hoffnung, jedoch war das Interesse nicht sehr gross, sodass ich es wohl für den Bruchteil des erwarteten Bruchteils zum Ausschlachten freigeben wollte, als sich mein Interessent wieder meldete und mich etwas runterhandelte. Peinlich war es als bei der Funktionskontrolle der Motor einfach ausging, jedoch fand man das Problem schnell am leeren Tank. Schnell wollte ich mir Manus Bike ausleihen um zur etwas entfernteren Tankstelle zu fahren und ein wenig Benzin zu kaufen, allerdings war es dermassen Kaputt, dass ich es zuerst nicht Starten konnte weil die Zündung "speziell" ist und danach hatte ich meine Schwierigkeiten mit der gebrochenen Kupplung, als dann der Motor trotz Leerlauf oder angezogener Kupplung immer ausging liess ich ihn schnell fahren mit mir hinten drauf, wobei ich mich bei ihm nicht wirklich sicher fühlte und sehr froh war wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Also Tank aufgefüllt, nochmal am Preis zu seinen Gunsten gedreht und ich hatte immerhin knapp über 130$, die hälfte des zuerst erhofften und deutlich mehr als mich die Mechaniker abzocken wollten. Bisher gab es in Vietnam so viele enttäuschende Momente was die Leute angeht dass ich sehr froh bin wenn ich endlich im Flugzeug sitze und mein übertrieben langer, teurer Flug mich wieder ins eigene Bett bringt. Ich werde wieder einen Kühlschrank benutzen statt die Strassen nach billigen Ständen abzusuchen, Käse, gutes Brot und Sprudel werde ich geniessen wie nie zuvor, ich werde Freunde sehen statt nur mit ihnen zu schreiben und ich öffne den Kleiderschrank anstatt eines Koffers. Nach Verkauf des Motorrads war für mich der Roadtrip auch mental zu Ende weshalb ich meinen ein Monat langen Bart wieder abrasierte, an den ich mich ziemlich gewohnt hatte und ich überlegte ihn vll nur in eine gesellschaftstaugliche Form zu bringen, jedoch nur herumalberte und ihm doch komplett den Laufpass gab. Wir stossen noch auf die gemeinsame Zeit an, und gegen halb 11 ging ich wieder zum Hostel um einigermassen fit zu sein, pachte mein Zeug, duschte und war gegen 12 im Bett. 6h später ging es wieder raus und ich traf einen mit dem ich mir ein Taxi teilen wollte, allerdings kam sein vorbestelltes nicht, sodass ich mich alleine auf den Weg machte, allerdings war der Taxifahrer wenigstens ehrlich und wollte nicht mehr Geld von mir als erwartet, was man vom Flughafenpersonal mit ihren sowieso schon weit überteuerten Waren nicht behaupten kann, so war ich fast aus dem für weisse unangenehmen Land draussen und wurde noch ein letztes mal versucht abzuzocken. Der Flug wurde mit Filmeschauen verbracht, um Abends in Moskau gut schlafen zu können und dem Jetlag durch wachbleiben entgegenzuwirken. Die 16h Aufenthalt am Flughafen schienen anfangs nie vorbeizugehen, allerdings verfliegt dank Internet und Serien die Zeit und nach wenig Schlaf und 20h auf den Beinen, suchte ich mir ein ruhiges Eckchen um die Augen auszuruhen und hoffte nicht beklaut zu werden. 4,5h auf einer Sitzbank bei der zwischen zwei Sitzen die Lehne fehlt wirken Wunder uns setzen mein Schlafdefizit wieder auf das Niveau des letzen Morgens zurück was mich trotz müdigkeit aber auch nicht nicht weiterschlafen lässt, ich mich aber freue, dass in nichteinmal 4h schon das Flugzeug  geboardet werden kann. Ausserdem merke ich Stunden unter Klimaanlage wie gut die Idee war, lange Kleidung im Handgepäck zu haben, besonders beim Schlafen, denn ich hätte wohl keine halbe Stunde gefunden in der Kälte entspannen können.

Die Spontanität der ganzen Aktion lässt es mir immer noch schwerfallen zu realisieren bald daheim zu sein und trotzdem fange ich an mich langsam von der Reise zu verabschieden und alles nocheinmal zu rekapitulieren.
Bis Bald Asien, Vietnam wird mich allerdings so schnell nicht mehr sehen, das ist sicher. Auf Wiedersehen Indien, ich hatte NOCH keine Chance dich kennenzulernen. Tschüss Moskau, von dem ich kaum was gesehen habe und hallo normales Leben.

Das ist der vorerst letzte Post, allerdings werde ich vielleicht noch Videos sowie Bilder hier hochladen. Danke für eure regelmässigen Besuche all die Zeit, ich hätte nie gedacht dass sich Weltweit so viele Menschen meinen Blog anschauen.

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